Mittwoch, 15. Mai 2013

Leserbrief - SZ 15.05.2013 - O-Stufe am SchulZ. - Tricks

Da beschließt der Schulverband Bad Segeberg mit großer Mehrheit (> 2/3) beim Bildungsministerium einen Antrag auf Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe am Schulzentrum zu stellen, und dem Redakteur der SZ ist das nicht einmal eine Notiz auf der Titelseite wert. Weil niemand dagegen "war"?

Richtig ist, es "stimmte" niemand dagegen. Man "enthielt" sich vornehm. Aber mit einem parlamentarischen Trick versuchten die Gegner den Antrag auszuhebeln. SPD + BBS hatten dazu einen "Gegen-Antrag auf "Verschieben" eingebracht.  Wenn der durchgekommen wäre, bekäme Bad Segeberg wahrscheinlich nie eine derartige Oberstufe. Denn Bornhöved und Wahlstedt wollen auch eine und werden noch in diesem Schuljahr ihren Antrag dazu beim Bildungministerium einreichen. In Wahlstedt haben die Parteien das Ziel sogar in ihr Wahlprogramm aufgenommen, wenigstens mündlich. In Bad Segeberg lautete die langatmige Antwort auf eine diesbezügliche ("dumme") Frage  "Machen Sie sich doch selbst sachkundig!" (Schulverbandsvorsteher BGM Dieter Schönfeld, verkürzt wiedergegeben).

Es gab zur Sache auch keine leidenschaftliche Diskussion im Bürgersaal, sondern leidenschaftliche Erklärungen der Befürworter (Westphal, FDP; Krüger, CDU; Krause, Grüne)... und wieder Tricks von BGM Schönfeld. Schönfeld  hatte dazu dem Schulleiter der Gemeinschaftsschule Bernd Falkenhagen in der Sondersitzung ein Rederecht eingeräumt, aber auch den anderen Schulleitern der Gymnasien in Bad Segeberg, als "mittelbar" Betroffene. Das waren drei - also drei gegen einen. Ist das fair?

Falkenhagen wurde nach seinem Vortrag vor dem versammelten Schulverband von Schönfeld zurecht gestutzt. Er habe mehr als den Schulkonferenzbeschluss vorgetragen... und falsch zitiert. Der Bericht des Landesrechnungshofes sei mehrere Seiten lang. Die angeführten 1 1/2 Seiten seien lediglich dessen Pressemitteilung gewesen.
Der Schulleiter vom beruflichen Gymnasium am BBZ Rolf Kohlmeyer dagegen konnte seine Bedenken gegen eine Oberstufe ungestört vortragen. Hatter er dafür überhaupt einen Schulkonferenzbeschluss? Die anderen beiden verzichteten auf ihr Rederecht.

Wie auch immer, bei aller Leidenschaft, mit dem Beschluss des Schulverbands für eine gymnasiale Oberstufe siegte nicht nur die Vernunft in der Kommunalpolitik von Bad Segeberg. Das ist auch ein Signal zum Umdenken. Denn Kinder sind unsere Zukunft - und nicht Senioren. Nun bleibt zu hoffen, dass Schönfeld seine Trickkiste zulässt.  Der ordnungsgemäße Beschluss der Schulverbandsversammlung kam nur zustande, weil Arne Hansen (BGM von Klein Gladebrügge) darauf bestand, auch noch die "Nein"-Stimmen und die Enthaltungen ermitteln zu lassen. Damit hat der Schulverbandsvorsteher BGM Schönfeld nun den ordnungsgemäßen Auftrag, beim Bildungsministerium den Antrag auf Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe am Schulzentrum von Bad Segeberg zu stellen. Ist im Beschluss eigentlich eine Frist, bis wann der Schulverbandsvorsteher BGM Schönfeld den Antrag stellen muss?

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